Rheingauer Volksbank zeichnet Geisenheimer Weinbau-Studierende aus
Rheingauer Volksbank Preis 2025 für herausragende Arbeiten der Hochschule Geisenheim im Bereich Weinbau verliehen
Seit 2007 zeichnet die Rheingauer Volksbank Abschlussarbeiten von Geisenheimer Studierenden aus, deren Ergebnisse einen hohen Nutzen für die Praxis bieten und zu einer Weiterentwicklung der Weinbranche in Qualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beitragen.
Junge Talente, die mit Leidenschaft und Innovationsgeist die Zukunft des Weinbaus gestalten: Michael Bruch und Jakob Müller haben mit ihren herausragenden Bachelorarbeiten im Studiengang Weinbau und Oenologie (B.Sc.) an der Hochschule Geisenheim die Jury überzeugt und wurden mit dem Rheingauer Volksbank Preis ausgezeichnet. Für ihre Leistungen erhielten sie ein Preisgeld von insgesamt 1.500 Euro.
Foto v.l.n.r.: Andreas Zeiselmaier (Vorstandsvorsitzender Rheingauer Volksbank), Prof. Dr. Klaus Schaller (ehem. HGU), Dr. Matthias Friedl (HGU), Prof. Dr. Linda Muskat (Laudatorin HGU), M.Sc. Lukas Fichtl (Laudator HGU), Jakob Müller (Preisträger), Prof. Dr. Hans-Reiner Schultz (Präsident HGU, Michael Bruch (Preisträger), Christian Aßmann (Bürgermeister Geisenheim), Winfried Steinmacher (Aufsichtsratsvorsitzender Rheingauer Volksbank)
„Wir verleihen den Rheingauer Volksbank Preis in diesem Jahr bereits zum 19. Mal – und er hat nichts an Bedeutung, an Wert verloren“, so Andreas Zeiselmaier, Vorstandsvorsitzender der Rheingauer Volksbank. „Im Gegenteil: Jahr für Jahr zeigt sich, wie viel Innovationsgeist, wissenschaftliche Tiefe und Zukunftsdenken in den Köpfen junger Menschen hier in Geisenheim stecken. Und genau das wollen wir mit dem Preis würdigen, denn er steht für vieles, was uns als Rheingauer Volksbank ausmacht: die Förderung junger Menschen, die Weiterentwicklung unserer Region und die Wertschätzung des Weinbaus, der das kulturelle und wirtschaftliche Rückgrat des Rheingaus bildet.“
Die Preisverleihung fand im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Geisenheimer Hauptstelle der Bank statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Winfried Steinmacher zeigte sich in seiner Begrüßung begeistert von der Praxisrelevanz der beiden ausgezeichneten Arbeiten, deren Aktualität „mitten in die Zukunft des Rheingaus führen“.
Hochaktueller Beitrag für eine nachhaltige Bewirtschaftung
Michael Bruch widmete sich in seiner Bachelorarbeit einem oft vernachlässigten, aber wichtigen Thema: dem Wurzelsystem der Weinrebe. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender Trockenheit analysierte Bruch, wie die Wahl der Rebunterlage die Wurzelsystemarchitektur prägt und damit die Wasserversorgung und Standortanpassung der Reben beeinflusst. Durch die Freilegung kompletter Wurzelsysteme im Feld bis zu einer Bodentiefe von 2 Metern und die präzise Erfassung mittels elektromagnetischer 3D-Digitalisierung liefert Bruch sowohl wissenschaftlich fundierte Daten als auch praxisrelevante Erkenntnisse.
„Die Ergebnisse meiner Arbeit zeigen, wie wichtig das Wurzelsystem für eine nachhaltige Weinbergsbewirtschaftung ist“, erklärt Bruch. „Sie können Weinbaubetrieben helfen, ihre Unterlagenwahl und Bewässerungsstrategien langfristig zu optimieren.“
Praktische Impulse für Bioanbau und zukünftige Rebenzüchtungen
Jakob Müller beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs). Er untersuchte die zunehmende Bedeutung der Schwarzfäule in mehltauresistenten Rebsorten unter Bedingungen reduzierter Fungizidapplikationen. Er analysierte sowohl genetische als auch phänologische Aspekte der Schwarzfäuleresistenz in Reben und testete Pflanzenextrakte und mikrobielle Antagonisten als mögliche Pflanzenschutzmittelalternativen für den ökologischen Weinbau.
„Mir war es besonders wichtig, praxisnahe Lösungen für den ökologischen Weinbau zu entwickeln und dabei nachhaltige Pflanzenschutzstrategien zu untersuchen“, sagt Müller. Die Jury bewertete die Arbeit als außergewöhnlich anspruchsvoll und wissenschaftlich herausragend mit dem Niveau einer Masterarbeit. Erste Ergebnisse wurden auf nationalen und internationalen Fachtagungen präsentiert.
Das Fazit der Jury: Zwei herausragende Bachelorarbeiten, die das Potenzial haben, den Weinbau nachhaltig zu prägen.
Neben Vertretenden der Hochschule sowie der Rheingauer Volksbank war auch Bürgermeister Christian Aßmann anwesend. Er gratulierte den Preisträgern im Namen der Hochschulstadt Geisenheim: „Es erfüllt mich mit großer Freude, Ihre Arbeiten würdigen zu dürfen! Mit Leidenschaft, Mut und fachlicher Exzellenz zeigen Sie eindrucksvoll, wie Zukunft im Weinbau gestaltet wird. Für dieses herausragende Engagement und die wertvollen Ergebnisse spreche ich Ihnen von Herzen meine Anerkennung aus. Mein Dank gilt außerdem der Rheingauer Volksbank, die den Preis jährlich vergibt – ein starkes Zeichen der Wertschätzung und des vorbildlichen Zusammenhalts in Geisenheim und im Rheingau.“