Rheingauer Volksbank prämiert zwei herausragende Geisenheimer Abschlussarbeiten

Preisträger des Rheingauer Volksbank Preises, Abschlussjahr 2019, sind Verena-Sina Stöhrer, die sich mit der Bodenstruktur bei unterschiedlichen Bewirtschaftungssystemen befasste, und Alexander Bernd, der den Einfluss verschiedener Unterlagen auf den Blauen Spätburgunder untersuchte.

v.l.n.r. Prof. Dr. Randolf Kauer, Verena-Sina Stöhrer, Andreas Zeiselmaier, Alexander Bernd, Prof. Dr. Joachim Schmid

Hohe Relevanz für die weinbauliche Praxis und eine sehr gute akademische Leistung: Wer beides verbindet, darf als Absolventin oder Absolvent der Hochschule Geisenheim auf den Rheingauer Volksbank Preis hoffen. Denn mit dieser Auszeichnung honoriert die MiteinanderBank seit 2007 jährlich die Leistung von Studierenden der Hochschule, die in ihren Bachelor-Thesen besonders wegweisende Ansätze in Weinbau und Oenologie verfolgen. Dies taten auch Verena-Sina Stöhrer und Alexander Bernd aus dem Abschlussjahr 2019. Sie wurden dafür am 10. Juli 2020 mit dem Rheingauer Volksbank Preis und einem Preisgeld in Höhe von je 1.000 Euro ausgezeichnet.

 

 

„Beide prämierten Arbeiten zeigen sehr schön, dass sich die Weinbranche auch weiterhin aktiv mit den großen Themen – hier beispielhaft vertreten durch den Klimawandel, die Bodengesundheit, den Umwelt- und Pflanzenschutz – auseinandersetzen muss, um zukunftsfähig handeln zu können. Dies wird nur durch eine enge Verzahnung von Forschung, Bildung und Praxis gelingen, die wir an der Hochschule Geisenheim intensiv fördern“, so Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim.

Andreas Zeiselmaier, Vorstandsvorsitzender der Rheingauer Volksbank eG bestätigte: „Auch uns als Bank in der Region beschäftigen die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sehr. Mit der Gründungsfabrik Rheingau arbeiten die Hochschule, die Hochschulstadt, unsere Bank und weitere Partner bereits gemeinsam Hand in Hand an diesen Zielen. Und auch die heute ausgezeichneten Arbeiten zeigen das Innovationspotenzial, das in unserer Region liegt und auf die gesamte Branche ausstrahlt. Deshalb freuen wir uns in jedem Jahr erneut, den Rheingauer Volksbank Preis zu verleihen und damit zukünftige Absolventen zu Höchstleistungen anzuspornen.“

 

 

Auch der Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim Christian Aßmann beglückwünschte die Preisträger. „Wieder einmal wurden zwei hervorragende Abschlussarbeiten für diesen Preis ausgewählt. Ich gratuliere beiden Preisträgern ganz persönlich, aber auch im Namen der Hochschulstadt Geisenheim, zu dieser Prämierung. Mein großer Dank geht auch an die Rheingauer Volksbank eG, dass man diese Preisverleihung verstetigt hat. Gerade in dieser schweren Krise auf Grund der Corona-Pandemie sind solche positiven Anlässe ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts. Beiden Preisträgern wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute.“

Zu den Arbeiten:

Verena-Sina Stöhrer führte in ihrer Thesis Untersuchungen zur Bodenstruktur bei integrierter, bioorganischer und biodynamischer Bewirtschaftung im Weinbau mit Blick auf bodenphysikalische und chemische Parameter durch. Die Arbeit zeigt den Einfluss verschiedener Bewirtschaftungsmaßnahmen auf und dokumentiert kleinräumliche Strukturunterschiede zwischen dem Unterstockbereich, der Fahrspur und der begrünten Gassenmitte. Ihre Arbeit, die von Prof. Dr. Randolf Kauer, Professor für ökologischen Weinbau, und Maximilian Hendgen, M.Sc., vom Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung betreut wurde, belegt: Durch geeignete Begrünungskonzepte kommt es im ökologischen Weinbau auch langfristig und trotz der höheren Anzahl an Überfahrten sowie der damit verbundenen erhöhten mechanischen Belastung des Bodens nicht zu einer Verschlechterung der Bodenstruktur.

Alexander Bernd beschäftigte sich in seiner Abschlussarbeit mit dem „Einfluss verschiedener Unterlagen auf verschiedene Parameter der Rebsorte Blauer Spätburgunder“, genauer auf den kleinbeerigen Spätburgunderklon Gm 20-19. Er untersuchte unter Berücksichtigung der Witterungsbedingungen und des Standorts ausgewählte Blattinhaltsstoffe und die Phenolgehalte in den Beerenhäuten. Dabei dokumentierte er deutliche Unterschiede der Spätburgunderreben auf den verschiedenen Unterlagen. Betreut wurde die Arbeit, die die Unterlagenwahl als mögliche Anpassungsstrategie an den Klimawandel nahelegt, von Prof. Dr. Joachim Schmid und Dr. Elvira Bleser vom Institut für Rebenzüchtung.